(3) Eine politische und ethische Analyse der Debatte über Tierversuche

Tierversuche und die Forschung mit Tieren sind in der Schweiz ein wichtiges und umstrittenes Thema in Politik und Gesellschaft. Seit der Einführung des ersten Tierschutzgesetzes im Jahre 1978 hat sich das Schweizer Stimmvolk regelmässig in Abstimmungen mit diesem Thema befasst, zuletzt im Jahre 2022 im Rahmen der Initiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot». Jede Abstimmung führt im Vorfeld zu einer intensiven öffentlichen und medialen Debatte über den Nutzen sowie über moralische und politische Aspekte von Tierversuchen.

Obwohl viele diese Debatten miterlebt haben, wurden verschiedene Fragen dazu noch nicht erforscht. Wie hat sich die Debatte seit den 1970er-Jahren entwickelt? Welches sind die politischen Argumente und Narrative, die von den jeweiligen Akteuren verwendet werden? Welche ethischen Argumente sind wichtig und wie haben sie sich im Lauf der Zeit entwickelt?

«Das Ziel dieses Forschungsprojekts besteht darin, die politischen Narrative und ethischen Argumente zu analysieren, die in der öffentlichen Debatte in der Schweiz verwendet werden», so Caroline Brall, Projektleiterin an der Universität Bern. «Wir wollen weiterhin dazu beitragen, die Qualität der öffentlichen Debatte zu verbessern.»

Ein wichtiger Aspekt bei diesem Forschungsprojekt ist der Bezug zu den 3R-Prinzipien. Diese sind zwar im Tierschutzgesetz verankert, aber in der öffentlichen wie auch in der politischen Diskussion kommen die 3R eher selten vor. Hier stellt sich also die Frage: Welche Rolle spielen die 3R in der öffentlichen Debatte und wie hat sich das im Laufe der Zeit entwickelt? Dies sind einige der Fragen, denen Caroline Brall und Caroline Schlaufer von der Universität Bern in den kommenden Jahren nachgehen werden.

A public policy and ethical analysis of the debate on research with animals in Switzerland